Dezember 2004

041208

ENERGIE-CHRONIK


EU-Kommission untersagt Großfusion in Portugal

Die geplante Übernahme das portugiesischen Gasversorgers Gas de Portugal (GDP) durch den Stromversorger Energias de Portugal (EDP) und den italienischen Energiekonzern ENI ist von der EU-Kommission untersagt worden. Sowohl GDP als auch EDP verfügen bereits heute auf ihrem jeweiligen Sektor eine marktbeherrschende Stellung. Nach Feststellung der Kommission hätte der Zusammenschluß diese marktbeherrschenden Stellungen noch verstärkt, zu höheren Preisen für die Kunden geführt und die Wettbewerbsfähigkeit der portugiesischen Wirtschaft beeinträchtigt. "Die Sicherstellung eines effektiven Wettbewerbs auf erst kürzlich liberalisierten Märkten wie dem der Energie ist mir ein wichtiges Anliegen", ließ Wettbewerbskommissar Neelie de Kroes dazu verlauten. Es müsse verhindert werden, "daß sich Unternehmen zusammenschließen, um die Wirkung des neuen Marktzugangs zu neutralisieren". Die Kommission habe vor allem befürchtet, daß keine Konkurrenz bei der Stromerzeugung mittels Erdgas möglich wäre, falls der Gaslieferant GDP von EDP übernommen würde.

Energias de Portugal (EDP) ist die frühere Electricidade de Portugal (EDP), die sich im Oktober 2004 - im Vorgriff auf die geplante Fusion mit GDP - diesen neuen Namen gegeben hat. Das staatlich kontrollierte Unternehmen, das 1997 teilprivatisiert wurde (970508), ist seit einem halben Jahr auch Mehrheitsaktionär des spanischen Stromversorgers Hidrocantábrico (040713).